Zuletzt geändert am 3. Dezember 2020 von Christina Brandstätter
Wusstest du schon, dass Plastik unsere genetischen Informationen verändert?
Nicht nur die allseits beliebten Plastik-Flaschen geben schädliche Substanzen ab, sondern fast alles – speziell in der Lebensmittelindustrie – was damit in Berührung kommt.
Plastik. Überall in unserem Alltag. Tag für Tag. Selbstverständlich, allgegenwärtig, bequem und achtlos verwendet. Egal ob Lebensmittelverpackungen, Mineralwasserflaschen (wo sind eigentlich die Glasfalschen hin verschwunden?), Duschgels, Kleidung, Kosmetik Produkte, …
Plastik ist nicht gleich Plastik
Es gibt x-verschiedene Arten von Plastik. Der so genannte Recycling-Code / Identifikationscode dient der Kennzeichnung und Zuordnung verschiedener Materialien zur Rückführung in den Wiederverwertungskreislauf (Recycling). Manchmal findet sich auch noch ein Kürzel darunter, welches die Werkstoffgruppe angibt.
Der Recycling Code besteht aus einem Symbol (drei – meist grüne – Pfeile), die den Verwertungskreislauf darstellen und einer Nummer, die das Material kennzeichnet. Die Nummern 01-07 sind dabei für Kunststoffe belegt.
Um herauszufinden, um welche Art von Plastik es sich handelt, reicht meist ein Blick auf die Unterseite der Plastikfalsche oder auf die Verpackung. Viele, aber nicht alle Kunststoffprodukte, weisen besagtes Pfeildreieck mit einer Nummer auf. Die Nummer („Harzidentifikationscode“) gibt an, um welche Art Plastik es sich handelt. Diese Codes zeigen jedoch keine Toxizitäts- oder Sicherheitsgrenze an, d.h. sie enthalten keinerlei Informationen über die in den Kunststoffen enthaltenen Toxine (Gift) oder darüber, ob sie gesundheitsschädlich sind oder nicht. Mit dem Code wird lediglich die Art des Kunstharzes / Plastiks identifiziert.
Nummer 1 – PET; Polyethylene Terephthalate
- sind für dein einmaligen Gebrauch gedacht
- setzen bei Hitze (dazu zählt auch Sonnenlicht) giftige Stoffe frei
- aus PET-Flaschen können hormonell wirksame Stoffe in die Flüssigkeit abgegeben werden
- Produkte: Getränkeflaschen, Verpackungen
Nummer 2 – HDPE; High Density Polyethylen
- „sichere Variante“
- hohe Dichte, Hartplastik
- Können östrogenartig wirkende Stoffe enthalten
- Produkte: Getränkeflaschen, Verpackungen, Geschirr, …
Nummer 3 – PVC; Polyvinylchlorid
- es gibt Hart-PVC und Weich-PVC
- setzt gefährliche chemische Substanzen frei
- durch Weichmacher (Phthalate) wird PVC biegsam und geschmeidig. Diese Weichmacher sind extrem gesundheitsschädlich. Sie gelten als Krebserregend, fortpflanzungsschädigend und können Unfruchtbarkeit verursachen
- Produkte: Abflussrohre, Bodenbeläge, Kinderspielzeug, Dichtungen, Schwimmreifen, …
Nummer 4 – LDPE; Low Density Polyethylen
- „sichere Variante“
- niedrigere Dichte, weicheres Plastik
- Produkte: Verpackungen, Plastiktuben, Frischhaltebeutel, Folien, …
Nummer 5 – PP; Polypropylen
- Für mehrmaligen Gebrauch geeignet
- Produkte: Lebensmittelverpackungen, Plastiktüten, …
Nummer 6 – PS; Polystyrol
- Wird Styropor oder Polystyrolschaum erhitzt, kann Styrol freigesetzt werden, das in Verdacht steht Krebszellen zu erzeugen
- Produkte: Styropor, Isolierung elektr. Kabel, Joghurtbecher, …
Nummer 7 – O; Other
- setzt sich aus verschiedenen Arten von Plastik zusammen (BPA, PC uvm)
- kann bereits in kleinen Mengen den Hormon- und Sexualhaushalt eingreifen und stören
- wird in Verbindung mit Herz-Kreislauferkrankungen gebracht
- Produkte: CD-Hüllen, Kassenzettel, Trinkflaschen, Mikrowellengeschirr, Beschichtungen, …
Kunststoffe / Plastik gibt es also immer & überall, sind praktisch und haben vieles erleichtert oder erst ermöglichst. Aber Plastik belastet auch katastrophal unsere Umwelt und jeden einzelnen von uns. Denn ob du willst oder nicht, du nimmst Plastik tagtäglich zu dir. Mögliche Auswirkungen:
- Unfruchtbarkeit
- Diabetes Typ 2
- Allergien
- Fettleibigkeit (Adipositas)
- Brust- und Prostatakrebs
- Vorzeitige Pubertät bei Frauen
- Neurologische Probleme (z.B. ADHS)
- Missbildung von weiblichen / männlichen Genitalien
- Verminderte Spermienqualität
- Fehlgeburten
- Asthma
- Lebererkrankungen
- Herzerkrankungen
- … die Liste ist endlos lang
Was du tun kannst
- Schmecken Nahrungsmittel / Getränke nach Plastik – weg damit!
- Generell auf nicht gekennzeichnete Produkte verzichten
- Recycling
- Plastikfalschen grundsätzlich nicht der Sonnen aussetzen – durch Hitze und UV-Strahlung lösen sich noch mehr Stoffe aus dem Kunststoff
Aber jetzt mal unter uns gesagt: das alles ist doch nur Augenauswischerei, wenn du wirklich was tun willst, dann musst du – vereinfacht gesagt – auf Plastik verzichten. Leichter gesagt, als getan. Denn wie wir nun wissen, steckt das Zeug so gut wie überall drin. Und es wird nicht von heute auf morgen einfach so verschwinden. Aber wenn kein Anfang (wie auch immer dieser aussehen mag) gemacht wird, wird sich auch nichts verändern. Bis dahin kannst du folgende Dinge tun:
- Informieren & Hinterfragen – den allerersten Schritt hast du bereits gemacht, Gratuliere!
- Plastik so gut wie möglich ablehnen – Rucksack / Stoffsackerl statt Plastiksackerl
- Mehrweg kaufen – Glas statt Plastik
- Plogging
- Mikroplastik vermeiden – geht das überhaupt?
- Auf Gesetzte hoffen
- „beim Redn kuman di Leut‘ zam“ – Erzähl‘s weiter
Fazit
Plastik ist Fluch und Segen zugleich. Es ermöglicht vieles, zerstört aber auch vieles. Hoffnung gibt’s in Form von Biokunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Mais. Dies könnte aber noch eine ganze Weile dauern. Wenn jeder seine ersten Schritte macht und dranbleibt, gelingt es uns vielleicht eines Tages dieses Problem besser in den Griff zu bekommen.
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.
Coooooles Thema!! Ich versuche auch möglichst viel Plastik wegzulassen. Als erstes habe ich mir Edelstahl-Trinkflaschen für den Sport zugelegt. Komplett plastikfrei ist wirklich schwierig, aber ich finde, jeder Schritt zählt. Ich denk mir immer, ich fange da an, wo ich Plastik am öftesten verwende. Nämlich im Haushalt (Tupperware + Co) und eben Trinkflaschen für unterwegs.
Stimmt genau! Irgendwo müssen wir ja schließlich anfangen und auch ich habe mit meiner Trinkflasche begonnen 🙂 Aber es ist echt schwierig, komplett darauf zu verzichten, da es wirklich überall drin, drauf und dran ist.